Ozonperiode 2003

Ozonperiode 2003

In dem von 1995 bis 1999 in Deutschland geltenden Sommersmoggesetz galten folgende Kriterien zur Auslösung von Ozonalarm:

1. Ein Grenzwert von 240 µg/m³ muß an mindestens drei Meßstellen überschritten sein.

2. Die Meßstellen müssen mindestens 50 km auseinander liegen und dürfen nicht weiter als 250 km voneinander entfernt sein.

3. In dem betroffenen Bundesland muß an mindestens zwei Meßstellen der Grenzwert überschritten sein. Im Falle der Länder Berlin, Bremen und Hamburg genügt eine Meßstelle mit Grenzwert-Überschreitung.

4. Aufgrund der meteorologischen Situation müssen Ozon-Konzentrationen über 240 µg/m³ auch am nächsten Tag zu erwarten sein.

Beim Vergleich der heutigen Meßwerte mit Ozonwerten vor 1994 muss berücksichtigt werden, dass 1994 das Meßverfahren für Ozon so geändert wurde, daß heute gemessene Ozonwerte rechnerisch um 17 % niedriger liegen als die Ergebnisse früherer Ozonmessungen.  

Das Meßverfahren für Ozon wurde auf 2 Arten geändert: Durch Umstellung der Kalibrierung (Eichung) der Meßgeräte von früher naßchemische (KJ) auf heute UV-Spektrometrische Kalibrierung ergeben sich ca. 10 % niedrigere Meßwerte. Zusätzlich schrieb das frühere Sommersmoggesetz vor, daß die Normierung der gemessenen Ozonwerte auf 20 ^o Grad Celsius erfolgen muß. Dies führt im Vergleich zur vor 1994 üblichen Normierung auf 0 ^o Grad Celsius zu einer weiteren rechnerischen Verringerung der Meßwerte um 7 %.

Die nachfolgenden Tabellen zeigen die an deutschen Stationen gemessenen Ozonspitzen während der Ozonperiode im August 2003:

Am 7.8.03 wurden zum ersten Mal in Nordrhein-Westfalen die Kriterien des früheren Ozonalarmgesetzes erfüllt. Ab dem 7.8.03 gälte nach dem früheren Ozongesetz Ozonalarm mit Fahrverboten für PKW ohne Kat in Nordrhein-Westfalen und weiterhin in Baden-Württemberg. 

Am Freitag 8.8.03 stiegen die Ozonwerte weiter deutlich an. Nach dem früheren Ozongesetz gälte jetzt Ozonalarm mit Fahrverboten in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Hessen. 

Am 8.8.03 wurden an 154 Messstellen Konzentrationen über 180 µg/m³ registriert.

Am 9.8.03 wurden an 152 Messstellen Konzentrationen ein Wert von 180 µg/m³ überxchritten.

Am 10.10.03 wurden an 119 Messstellen Konzentrationen über der Informationsschwelle von 180 µg/m³ registriert.

Am 11.8.03 wurden an 108 Messstellen Konzentrationen über der Informationsschwelle von 180 µg/m³ registriert.

Am 12.8.2003 überschritten an 214 Messstellen die Ozonkonzentrationen den Wert von 180 µg/m³.

Am 13.8.2003 wurden an 229 Messstellen Ozonkonzentrationen über 180 µg/m³ registriert.

Das großräumige Auftreten von Ozonspitzenkonzentrationen über 240 µg/m³ dauerte in der Ozonperiode 2003 über 11 Tage. An 3 Tagen während dieser Periode wurden sogar Ozonspitzen über 300 µg/m³ gemessen. Der höchste gemessene Wert betrug 334 µg/m³. Dies entspricht nach dem bis 1994 üblichen Messverfahren 391 µg/m³. Die diesjährige Ozonperiode ist deshalb die schlimmste seit mindestens 20 Jahren.