Einige nachdenkenswerte Zahlen zum Verkehr in Heidelberg In der Grafik "Wege in Heidelberg, Modal Split" zeigt sich ein Phänomen, welches aus Erhebungen in vielen Städten bekannt ist: Nur eine Bevölkerungsgruppe legt mehr als die Hälfte ihrer Wege mit dem Auto zurück, nämlich die Gruppe der Männer von 45 bis 65 Jahren. Alle anderen Bevölkerungsgruppen benutzen für ihre täglichen Wege überwiegend Verkehrsmittel des Umweltverbundes. Obwohl die Gruppe der 45-65-jährigen Männer nur ca. 10 % der Gesamtbevölkerung ausmacht, ist sie bei den entscheidenden Positionen wie Verkehrsabteilungsleitern, Chefs von Verkehrsplanungsbüros, Fraktionsvorsitzenden etc. deutlich überrepräsentiert. Das Sein bestimmt das Bewußtsein und die persönlichen Verkehrsgewohnheiten die Verkehrsplanung für alle.
Das Auto wird heute in Heidelberg, wie in anderen Städten auch, nicht sehr effektiv genutzt. Die PKW in Heidelberg werden heute im Durchschitt z.B. nur in 3 % der Zeit bewegt, 97 % der Zeit verbringen sie abgestellt auf einem Stellplatz, meist im öffentlichen Straßenraum. Der Autoverkehr verbraucht dadurch (auf die gleiche Verkehrsleistung gerechnet) mehr als zehnmal soviel Platz wie ein Fußgänger, Fahrradfahrer oder Nutzer des Öffentlichen Verkehrs.
81 % der Menschen in Heidelberg wohnen in der Ebene, 3 % in einer fahrradtauglichen Höhe bis 30 m Höhe über der Ebene und nur 16 % wohnen am Hang. Die Bedingungen für das Fahrradfahren wären in Heidelberg von der Topografie her also ideal, sie sind in der Realität durch die Gefährdung durch den Autoverkehr jedoch so, daß sich viele Menschen nicht auf das Fahrrad trauen. Hier muß die Verkehrsplanung dringend Abhilfen schaffen in Form sicherer und schneller Radverkehrsverbindungen.
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