Mit dieser Planung würden SPD und Grüne ihr im Koalitionsvertrag
formuliertes Ziel deutlich verfehlen, nach dem die Beiträge zur Sozialversicherung bis
zum Ende der Legislaturperiode im Jahr 2002 um mindestens 2,4 Prozentpunkte gesenkt werden
sollen. Mit dem bisherigen Konzept kann dieses Ziel nur zu Dreiviertel (1,8%), noch dazu
erst ein Jahr später als im Koalitionsvertrag vereinbart, erreicht werden.
Während bei Strom in den nächsten 4 Jahren noch nicht einmal die
durch die Liberalisierung des Strommarktes zu erwartende Verbilligung des Strompreises
aufgefangen würde, sollen Heizöl, Erdgas und Kohle überhaupt nicht weiter verteuert
werden. Damit würden u.a. Energiesparinvestitionen der Vergangenheit in ihrer
Wirtschaftlichkeit gefährdet. Neue Investitionen in eine bessere Nutzung von Strom,
Heizöl, Erdgas und Kohle würden dadurch nicht ausgelöst. Einzig die geplante
schrittweise Anhebung des Benzinpreises um ca. 3,6% pro Jahr hätte leichte
Lenkungseffekte.
Es ist zwar positiv, daß mit diesem Konzept die Öko-Steuer in der
Finanzgesetzgebung langfristig fest verankert wird. Die Stufen sind jedoch so gering und
die Beschränkung auf Treibstoff und Strom so schmal, daß die Bundesrepublik Deutschland
auch in den nächsten Jahren in der Realisierung einer ökologischen Steuerreform anderen europäischen Ländern wie Dänemark, Schweden, Niederlande und
Großbritannien hinterherhinken würde.
Die geplanten nächsten vier Stufen der Ökologischen Steuerreform für
die Jahre 2000 bis 2003 wurden im Herbst 1999 vom Bundestag beschlossen.
Eine gute Zusammenfassung und Bewertung findet sich in der taz vom
24.6.1999 unter der Überschrift "Nur noch eine halbe Portion Ökosteuer - Automann Schröder fährt
die Ökosteuer weiter herunter".
Eine sehr interessante Variante einer Öko-Steuer mit Rückgabe als
Öko-Bonus wurde im Kanton Basel-Stadt im April 1999
eingeführt (siehe auch UPI-Bericht 27): Der Strom wurde
durch eine Öko-Abgabe um 25% verteuert, das Aufkommen fließt vollständig an die
Bevölkerung und die Wirtschaft zurück.